Dienstag, 31. Mai 2016

Die Nebelwälder Panamas – Teil 2: Lost & Found Hostel

Von Boquete aus sind wir eine Stunde mit dem Bus mitten ins Nirgendwo gefahren und haben uns am Straßenrand an einem Schild: „Lost & Found Hostel“ absetzten lassen. Nach 20 Minuten Fußmarsch in den Wald hinein, haben wir eines der bekanntesten Hostels Panamas angetroffen. In dem Hostel sind einst angeblich schlimme Dinge geschehen, die man zuvor in einem kleinen Buch nachlesen kann, das der Besitzer verfasst hat. Das ganze Hostel ist wie eine Schnitzeljagd aufgebaut und man kann in zwei verschiedenen Schatzsuchen die Fälle von damals lösen – ein richtiges Adventure-Hostel! Am ersten Tag sind wir mit einer Truppe fünf Stunden durch den Urwald gelaufen, haben nach Hinweisen gesucht, sind Spuren gefolgt und haben das erste Rätsel gelöst. Zur Belohnung gab es abends an der Bar ein Freibier :)

Am zweiten Tag haben wir das guten Wetter genutzt und sind mit ein paar Leuten zu einem Mini-Canyon gefahren. Hier haben wir im Fluss gebadet, sind von den Klippen gesprungen und haben versucht zu Bouldern (die Klippen ohne Sicherung hochklettern – unten ist ja Wasser :) ).
Philipp kam auf die glorreiche Idee einen atoten Baumstamm über den Abgrund zu schieben – von da an konnten wir dann von dem Baumstamm aus in Wasser springen und darauf Kunststücke machen. Auch die Einheimischen kamen neugierig zu uns um das neue „Highlight“ auszuprobieren.

Am dritten Tag haben Philipp und ich dann Rätsel Nummer zwei gelöst und ein weiteres Bier erspielt :)

Uns hat das Lost &Found Hostel sehr gut gefallen! Zwar weit weg von allem Luxus, aber mitten in der Natur mit super vielen Tieren, netten Leuten und lustigen Abenden an der Bar. Ein weiteres Highlight hier: ROCKY! Ein Honigbär, auch Kinkajou genannt. Das Hostel hat ihn aus einer Familie gerettet, die ihn gefangen und in einem kleinen Käfig gehalten hat. Da er nicht mehr selbstständig leben kann, wohnt er nun in einem großen Gehege im Lost & Found. Abends wird er so richtig aktiv und man kann ihn besuchen! Er liebt es zu kuscheln, klettert auf einem herum und versucht einem in die Nase zu beißen – ich hätte ihn am liebsten in meinem Rucksack mitgenommen ;)

Hier gibt es ein paar Bilder – das von Rocky ist nur auf dem Internet! Er ist nachtaktiv und mag kein Licht, geschweige denn Fotoblitze...





Schatzsuche im Dschungel







Mini-Canyon



ROCKY!


Montag, 30. Mai 2016

Die Nebelwälder Panamas – Teil 1: Boquete

Neun Tage ohne Post – das ist ein neuer Negativ-Rekord... Vor 4 Tagen habe ich einen Post geschrieben, die Bilder eingefügt etc. – und dann war die Internetverbindung im Hostel leider so schlecht, dass ich Nichts hochladen konnte und der Artikel sogar gelöscht wurde! Im nächsten Örtchen wurde es nicht besser: Das ganze Dorf ist nicht ans Internet angeschlossen und ganz wenige Hostels oder Restaurants haben ein ganz kleines Datenvolumen WIFI, von dem man mit viel Glück eine What´s App Nachricht raus bekommt. Wir haben es erst nach drei Tagen geschafft unserer Familie mitzuteilen, dass wir noch Leben, aber kein Internet für die nächsten Tage haben.

Also schreibe ich (noch einmal) eine kurze Zusammenfassung unserer letzten Erlebnisse!

Nach unserem Abenteuer auf der Karibikseite von Panama sind wir ins Hochland Panamas gereist.  Wir haben drei Nächte in Boquete verbracht, einem kleinen Dorf am Fuße des Vulkans Barú. An einen Tag haben wir den berühmten Wanderweg „Quetzal-Trail“ gewagt, ein sehr schöner Weg durch den Dschungel. Hier gibt es gute Chancen den seltenen und bedrohten „Quetzal“ zu sehen, einen Vogel, der nur in den Nebelwäldern Mittelamerikas lebt. Obwohl wir uns sechs Stunden lang alle Mühe gegeben haben und ihn oft gehört haben, haben wir am Ende leider keinen zu Gesicht bekommen! Es können halt nicht alle Wünsche wahr werden, aber die Wanderung war trotzdem toll :)

Am zweiten Tag haben wir eine Mountainbike-Tour gemacht. Wir haben uns Räder geliehen, mit dem Ziel in den nächsten Ort zu fahren, da es dort heiße Quellen gibt. Man hat uns gewarnt, dass der ca. 45 km lange Weg durch die Berge kein Zuckerschlecken ist, aber wir dachten uns: Das wird schon! Was soll ich sagen... die Locals haben nicht übertrieben! Auf Dirt-Roads, die nur von 4x4 Fahrzeugen befahrbar sind, sind wir steil bergauf und steil bergab gefahren. Als wir dann endlich nach guten vier Stunden ein Schild mit der Aufschrift „heiße Quellen“ entdeckten, tat mir bereits alles weh, aber ich war höchst zufrieden mit uns. Es kann ja keiner ahnen, dass noch weitere fünf Kilometer von der schlimmsten Sorte Dirt-Road folgen! Nach einer weiteren Stunde (!!) haben wir dann - ich den Tränen nah -tatsächlich die heiße Quelle erreicht und mussten doch ein wenig über uns lachen!

Der Rückweg war nicht weniger abenteuerlich. Wir haben ein paar nette Amis gefunden, die uns eingeladen haben, zurück nach Boquete auf der Ladefläche ihres Pick-Ups zusammen mit unseren Rädern zu fahren. Wir saßen also höchst zufrieden dort hinten – bis wir in eine Polizeisperre geraten sind. Wäre ja auch zu schön gewesen! Bis vor kurzem wurde es scheinbar noch nicht geahndet, wenn Leute auf der Ladefläche mitfahren. Leider gab es wohl kürzlich einen schweren Unfall und die Regeln werden jetzt strenger durchgesetzt. Die nette Amerikanerin hat eine Knolle bekommen und wir saßen, eigentlich schon fast zuhause und mit den Gedanken unter der heißen Dusche, am Straßenrand im Nirgendwo. Kein Bus wollte uns mit unseren Rädern mitnehmen und so mussten wir am Ende im Hostel anrufen und uns ein Taxi mit Ladefläche rufen lassen. Rückblickend war es trotzdem ein sehr gelungener Ausflug :)









                                                               Mountainbike-Tour!