Freitag, 28. Oktober 2016

Das wilde Botswana und ein Abstecher nach Simbabwe

Seit gestern sind wir nun zurück in Windhoek und haben bereits unseren treuen Wagen zurück gegeben. Endstand nach vier Wochen Rundreise: 6370 km Strecke!

während unserer letzten Woche waren wir in Botswana. Unsere Eindruck von dem Land: Hier geht es wilder zu! Entlang der Straßen gibt es weniger Zäune, so dass ständig die verschiedensten Tiere die Fahrbahn kreuzen. Auch unsere Campingplätze sind jetzt fast ausnahmslos ohne Zäune und mitten in der Wildnis. Die Nationalparks sind ebenfalls nicht umzäunt, so dass wir noch stärker als zu vor lauter wilde Tiere nicht nur in den Parks, sondern auch an dem Straßenrändern sehen. 


Bei unserem letzten Campingplatz in der Nähe des Chobe National Park und direkt an einem Fluss gelegen, haben uns Elefanten, Wasserbüffel, Giraffen, Honigdachse und Antilopen besucht. Bei einem Flusspferd, das uns beim Abendessen überrascht hat, haben wir Reißaus genommen! Flusspferde bringen mit Abstand mehr Menschen um und sind deutlich aggressiver als Löwen... Auch einem Krokodil, das wir nur dank seinen zurückscheinenden Augen mit der Taschenlampe entdeckt haben, sind wir lieber nicht zu nahe gekommen. 



Wir genießen die Spannung sehr, mit unserem Tisch und den Campingstühlen in der Natur zu sitzen und nie zu wissen, was um die Ecke kommt! Vorbereitung ist alles... wir bauen stets als erstes unser Zelt auf, stellen Wasser und alles für die Nacht hinein, um im Fall der Fälle, dass die gefährlicheren Tiere kommen, flüchten zu können :)



Die Straßen hier in Botswana sind wirklich eine große Herausforderung. Was auf der Karte als Hauptverkehrsachse gedeutet werden könnte stellt sich nicht selten als eine Sandpiste der übelsten Sorte heraus. Der Trick: Bloß nicht stehen bleiben!! 4x4 einschalten und so schnell fahren, wie es die Straße erlaubt. Klappt allerdings nicht immer - vor drei Tagen sind wir aus einem Camp extra früh um 5:30 Uhr aufgebrochen, um auf unserem Weg vielleicht noch ein paar nachtaktive Tiere zu Gesicht zu bekommen. Nach 20 Minuten war jedoch "Ende im Gelände", wie man so schön sagt, uns wir mussten uns eine Viertelstunde lang ausbuddeln und hoffen, dass wir uns in der Einöde ohne Netz selber wieder befreien können.



Fazit: Obwohl wir in Namibia unglaublich viele Tiere innerhalb und außerhalb der Nationalparks gesehen haben, fühlt es sich besonders auf den Campingplätzen ein bisschen so an, als ob man in Namibia im Zoo vor dem Zaun und in Botswana im Gehege steht!



An unserem zweiten Tag in Botswana haben wir einen Tagesausflug nach Simbabwe zu den Victoria Fällen gemacht. Aktuell ist zwar die trockenste Zeit und die Fälle haben weniger Wasser als sonst, dafür gibt es weniger Gischt und  man kann viel mehr von den Wasserfällen sehen, wurde uns gesagt. Es ist schon beeindruckend, wenn man vor eine 109 Meter hohen Wasserfall steht und sich vorstellt, dass hier dauerhaft eine gigantische Menge Wasser fließt: Egal was für vermeintlich kleine oder große Problemchen man als Mensch so hat - der Wasserfall lässt sich davon nicht stören und auch die Welt dreht sich weiter! Man fühlt sich jedenfalls sehr klein :)

An unserem letzten Tag in Botswana haben wir dann noch eine Mokoro Tour gemacht. Traditionelle Mokoros sind kleine Boote, die aus einem einzigen Baum geschnitten werden. Wir sind den ganzen Tag durch das Delta geglitten, haben Flusspferde, Elefanten, Krokodile und viele Vögel gesehen und haben natürlich auch selbst einmal versucht das Mokoro zu steuern - gar nicht so leicht!



Die gefährlichen Sandpisten in Botswana



Jeden Abend ein schöner Sonnenuntergang - so lässt es sich aushalten!



Unsere wilden Campingplätze - mit teilweise abenteuerlichen oder kreativen Duschkonstruktionen und Freilufttoiletten :)








Affenbrotbäume - da wirkt selbst Philipp klein gegen!



Safari und Camping im Chobe Nationalpark... inklusive Elefantenbesuch während wir in aller Frühe unser Camp abbauen wollen!







Löwen ganz nah! Als wir die Gruppe entdeckt haben, sind wir stehen geblieben und haben den Motor ausgestellt. Dieses riesige Männchen ist aufgestanden und hat direkt auf uns zugehalten - da haben wir schon ein wenig Respekt bekommen! Es hat sich herausgestellt, dass er sich tatsächlich einfach nur in den Schatten von unserem Auto legen wollte... So nah hatten wir einen Löwen noch nie :)




Unser Ausflug zu den Victoria Fällen in Simbabwe








Lustige Asiaten bei den Victoria Fällen - vollvermummt, um ja nicht braun zu werden und auf allen Vieren!



Die Gischt der Wasserfälle lässt direkt neben den Fällen einen kleinen Urwald entstehen - während 5 Meter weiter die absolute Trockenheit herrscht!




Mokoro-Tour im Okavango Delta






Entstand auf unserem Tacho: 6370 km :)





Sonntag, 23. Oktober 2016

Neues aus Namibia

Und hier kommt unser zweiter Eintrag aus Afrika.

Diesen Eintrag habe ich bereits seit einer Woche fertig - jedoch haben wir hier in Botswana so gut wie nie ausreichend gutes Internet, um etwas hochzuladen.... Unsere Botswana-Erlebnisse der letzten Woche sind hier also noch nicht enthalten, folgen aber noch ;)

In den letzten 17 Tagen haben wir etwa 4300 Kilometer zurückgelegt – die Mehrzahl auf Schotterpiste, da es hier kaum Teerstraßen gibt. Wir haben viel vom Land gesehen, viele Stunden im Auto die verschiedenen Landschaften an uns vorbeifliegen sehen, fast jeden Abend gegrillt und ein Lagerfeuer gemacht (unsere Outdoor-Küche wird immer besser!) und schon tolle wilde Tiere gesehen.

Mal haben wir mitten in der Natur wunderschöne Campingplätze von zum Teil über 1000 qm mit Wasser, Strom und eigenem Bad, mal sind wir mitten in der Wüste mit Plumpsklo und Kerzenlicht. Mal haben wir umzäunte Camps und mal steht ein riesiger Elefantenbulle genau da, wo wir eigentlich unser Lager errichten wollten oder laufen Schakale und Zebras abends um die Zelte herum.

Ein Highlight war definitiv unsere zwei Tage im Nationalpark Etosha, in dem wir Giraffen, Elefanten, Zebras, diverse Antilopenarten, Schakale, Gnus usw. und bei einem Night Drive sogar Löwen und Hyänen gesehen haben. Auch eine Übernachtung in einem Dorf der San, die zum Teil noch traditionell leben, hat uns sehr gut gefallen!

Zwei besonders schöne Tage haben wir außerdem bei Andreas Haag und Teresia auf der Otjikoko Game Ranch verbracht. Die beiden führen die Jagdfarm im Landesinneren von Namibia und haben uns sehr herzlich empfangen. Wir wurden dreimal am Tag mit einer herrlichen Mahlzeit versorgt und haben unser Zelt für zwei Nächte in ein wunderschönes Zimmer mit Zebrafell an der Wand und präpariertem Leopard vor der Türe eingetauscht.

Ein weiterer erwähnenswerter Zwischenfall: Nach einer Nacht auf einem Zeltplatz mitten in der Wüste haben wir uns morgens entschieden einen 4x4 Weg zu unserem nächsten Ziel zu nehmen. Wir hielten es für eine ziemlich coole Idee unseren 4x4 Antrieb mal so richtig auf die Probe zu stellen. Vor der Namibiareise haben wir einiges über das 4x4 Fahren gelesen und wollten unser Können in der Realität testen. 5 Stunden hardcore Off-Road – das hat richtig Spaß gemacht! Mit zum Teil nur 3-4 km/h haben wir die steilsten, steinigsten, sandigsten und scharfkantigsten Stellen gemeistert! Was wir leider vor lauter Euphorie vergessen haben: Das Off-Road fahren ist vom Vermieter aus nicht erlaubt. Er hat das ganze wohl abends auf dem GPS gesehen und uns stinksauer angerufen... naja das Ende der Geschichte ist, dass er uns aus unserer Reifen- und Glasversicherung rausgeschmissen hat. Shit happens – Spaß gemacht hat es trotzdem! Wenn jetzt ein Reifen platzt müssen wir wohl selbst zahlen.

Während ich diesen Artikel schreibe, sitze ich am Okavango Fluss und beobachte Flusspferde, die hier baden. Es könnte schlimmer sein! Im Fluss schwimmen kann man hier nur in einer Art Käfig-Pool, in dem man vor den Hippos und den Krokodilen geschützt ist..




Die "Little 5" der Wüste entdecken! Auf dem letzten Bild hängt eine kleine Eidechse an meinem Ohr...



Zu Besuch auf der Jagdfarm von Andreas und Teresia - vielen Dank für alles :)











Off-road unterwegs - ohne Handynetz und ohne eine andere Menschenseele zu treffen...




Die Plumpsklo-Variante der Camps! Aber sogar heißes Wasser war verfügbar: Morgens wird ein Feuer unter einem Kessel entfacht, der Donkey genannt wird.



Für diese spektakulären Felsformationen haben wir Eintritt zahlen müssen... Die Felsen auf dem Off-road weg sahen vorher schon so aus, also mussten wir die Begeisterung etwas spielen ;)




Die Felsmalereien von Tweylfontain. Oben rechts der berühmte Löwe mit menschlicher Hand.



Unser Besuch im Etosha National Park!











Eine Nacht bei den San - ohne Strom und Wasser, aber natürlich wieder mit hervorragendem Plumpsklo....





Der "sichere Pool" im Fluss im Okavango