Mittwoch, 4. Mai 2016

Playa El Gigante

Hallo zusammen!

Nun habe ich mich ganze fünf Tage nicht gemeldet. Philipp und ich waren bis gestern in einer kleinen Parallelwelt! Wir haben fünf Nächte über Airbnb bei "Dale´s Cool Place to Stay" in Playa El Giganten gewohnt. Dale selber war zwar ausgeflogen, aber er hat ein kleines Grundstück direkt am Strand mit einigen kleinen Hütten bebaut, die man mieten kann. Nach der ersten Nacht wusste wir sofort, dass es uns hier gefällt: 10 Meter bis zum Meer, eine coole Atmosphere mit super netten Leuten, genügend Hängematten in einem netten kleinen Fischerdorf. Als wir die Hausdame in unserem "fließenden" Spanisch (was tatsächlich langsam Fortschritte macht :) ) nach zwei weiteren Übernachtungen gefragt haben, hat sie uns mitgeteilt, dass unsere kleine Hütte (ohne eigenes Bad und Küche) leider für den nächsten Tag gebucht sei, wir aber gerne eine der größeren Hütten für den selben Preis beziehen könnten - mit Küche und eigenem Bad! Jackpot! Was soll man sagen - es hat uns so gut gefallen, dass wir insgesamt 5 Nächste dort verbracht haben.

Für gewöhnlich waren wir auf unserer bisherigen Reise häufig morgens, mittags und abends auswärts essen und uns nur gelegentlich eine eigene Mahlzeit zubereitet, um ein wenig Geld zu sparen. Essen gehen ist in Nicaragua sehr günstig und in B&B´s und Hotels gibt es keine Küche - jedoch häufig in Hostels. In Playa El Gigante haben wir uns jedoch fast jede Mahlzeit selbst gekocht! Unser Alltag bestand aus: Aufstehen, Frühsport am Strand, Frühstück zubereiten (meist Pancake oder Müsli mit viel frischem Obst und frischen Smoothies), Hängematte. Mittagessen kochen (mal Nudeln, mal Gemüsepfanne, mal Omelett mit Kartoffel), zweite Tour an den Strand oder den Nachbarstrand, Hängematte. Einkaufen gehen für abends und den nächsten Tag (in der kleinen Pulperia im Dorf oder bei dem Früchte- und Gemüsetruck, der jeden Tag mit drohenden Lautsprechern "Banana, Patata, Cebolla, Melon..." an jedem Haus vorbeifährt), Abendessen kochen, Hängematte mit eventuell einem Nica Libre aus unserer eigenen kleinen Rumflasche, Bett. Das waren ein paar super Tage :)

Unser Highlight war ein Grillabend, den wir mit ein paar Franzosen und Amis initiiert haben. Wir haben uns einen riesigen Fisch und jeder einen Langusten-Schwanz gekauft, den Fisch mittags geschuppt, mit Knoblauch, Öl und Limetten gefüllt, und in Alufolie eingewickelt. Abends haben wir das Ganze dann gemütlich beisammen auf den Grill geschmissen! Die Holzkohle mussten wir vorher allerdings noch selber herstellen und haben schon zwei Stunden vorher angefangen riesige Baumstämme in der Kuhle neben dem Grill zu verbrennen. Alles war super - bis das Gewitter unseres Lebens kam!!! Wir haben den Wetterumschwung bemerkt und die allgemeine Meinung war, dass uns eine halbe Stunde in Trockenheit verbleibt - nach 5 Minuten hat sich die Himmelspforte geöffnet und uns einen Wasserfall beschert! Als wir unser Grillgut gerettet hatten (alles genau auf den Punkt gegart - gutes Timing) waren wir komplett nass und auch unser Unterstand, wo der Tisch etc. stand, hat uns wenig geholfen, da der Wind genau von der Seite kam. So haben wir also gemütlich im Vollregen gegessen, was eigentlich ganz spaßig war und der Sache keinen Abbruch getan hat. Danach haben wir uns in die Schaukelstühle und Hängematten gesetzt und das weiterziehende Gewitter über dem Meer beobachtet: Solche Blitze habe ich selten gesehen! Einfach traumhaft :)

Am letzten Tag haben wir dann noch erfahren, dass 20 Meter links von uns am Strand am Tag vorher ein 12 jähriger Junge gestorben ist. Er ist auf dem Felsen geklettert, die zum nächsten Strand führen und wurde von einer Welle erfasst. Als zwei Surfer es geschafft haben ihn wieder herauszuholen, konnte man nichts mehr für den Jungen tun. Wir waren ziemlich schockiert, dass wir nichts davon mitbekommen haben, obwohl wir im Hostel waren - aber uns wurde erzählt, dass es hier keine Seltenheit ist, dass vor allem die Einheimischen, die oft kaum schwimmen können, ertrinken.

Aktuell sind wir jetzt seit gestern Abend in Costa Rica. Von unserer Reise hierher und unserem ersten Tag berichte ich dann im nächsten Beitrag :)








2 Kommentare:

  1. Hab erst jetzt gemerkt, dass ich mich durch die Seiten durchklicken muss. Schön doof. Trotz der Trockenheit hört sich Nicaragua sehr spannend an. Danke für die tollen Berichte. Sie leben am Meer und können oftmals nicht schwimmen? Scheisse, das mit dem Jungen. Werde mich noch ein wenig durch euren blog wühlen. Liebe Grüße aus Hong Kong.

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  2. Hallo Ihr beiden,
    fahre gleich zum Klavierspielen nach Ehrenbreitstein.
    Ich hoffe,es geht Euch trotz merkwürdiger Zimmer-Mitbewohner und sonstigem ungewöhnlichen Getier gut.
    Die Bilder sehen spannend aus.
    Ich bin oft in Gedanken bei Euch.
    Liebe Grüße
    Norbert

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