Samstag, 25. Juni 2016

Guatapé, Pablo Escobars Anwesen und The Rock

Von Medellin aus haben wir mit Luke und Justine aus Australien einen Tagesausflug nach Guatapé gemacht. Das Dörfchen ist sehr bunt und sehr süß, obwohl es nicht mehr ganz unberührt vom Tourismus ist. Es gibt hier abgesehen von dem netten Örtchen zwei Sights: Das ehemalige Anwesen von Pablo Escobar und „La Piedra Del Penol“ oder einfach „The Rock“.

Am Morgen hatten wir nach einer zweistündigen Busfahrt Paintball für uns vier gebucht. Warum sollte man in Kolumbien Paintball spielen?! Das kann man auch zuhause... stimmt, aber: Es ist etwas makaber – wir haben Paintball auf dem zerbombten Anwesen von Pablo Escobar gespielt! Vor allem vor dem Hintergrund, dass er die Region jahrelang tyrannisiert hat und viel gemordet hat... aber was sollen wir sagen – es hat richtig Spaß gemacht! Das Gelände ist einfach perfekt zum Paintball spielen. Man kann in die zerstörten Häuser, die Treppen hinauf und aus den kaputten Wänden und Fenstern schießen und zwischen dem mittlerweile gewuchertem Gestrüpp Deckung suchen.

Die Ausrüstung, die wir bekommen haben, wäre in Deutschland sicherlich nicht erlaubt. Das Gewehr ist von einem originalen Maschinengewehr kaum zu unterscheiden. Als ich es das erste Mal in die Hand genommen habe, hatte ich Schwierigkeiten es hochzuheben, weil die Dinger richtig schwer waren. Nach dem ersten Probeschuss vom Spielleiter habe ich es dann richtig mit der Angst zu tun bekommen! Die Kugeln waren viel härter als die in Deutschland und auch der Druck der Waffe viel höher. Dazu kam, dass wir zusammen mit fünf anderen „Westlern“ in eine Gruppe gesteckt wurden und die anderen sich als 11 Israelis herausstellten. Sowohl die Männer, als auch die eine Frau waren drei Jahre in der Army und konnten sich mit dem Gewehr im Anschlag hinwerfen und aufstehen ohne auch nur mit der Wimper zu zucken...

Am Ende hat es aber richtig Spaß gemacht! Wir haben zwei Israelis abbekommen, die die Taktik übernommen haben und die andere Gruppe in allen Spielen geschlagen :) Die krassen Waffen haben sich allerdings bemerkbar gemacht. Philipp und ich haben nur ein paar leichte rote Flecken abbekommen (was bei mir eventuell an meiner defensiven Spielweise lag ;) ), aber einige der anderen hatten zum Teil relativ stark blutende Wunden an Hals oder Händen!

Vor dem Paintball haben wir zudem eine Führung über das Gelände bekommen. Das ehemalige Haupthaus ist kein Paintball-Gelände und besonders interessant. Die CIA hat das Gelände 1992 gestürmt, zuerst zerbombt und danach angezündet. Die Bewohner waren allerdings gewarnt worden und längst über alle Berge. Die Löcher in Wänden und Decken, die man außerdem auf einigen Bildern sieht, stammen von Einheimischen, die kurz nach der Explosion nach Geld gesucht haben. Die ehemalige Gärtnerfamilie lebt noch immer in einem der Häuser, das nicht zerstört wurde, und bewirtschaftet nun den Paintball-Betrieb und ein kleines Restaurant.


Nach diesem Abenteuer sind wir mit dem Boot zurück zu Guatapés Stadtkern und von dort mit einem Tuktuk zu „The Rock“. Hierbei handelt es sich um einen der größten Monolithen der Welt. Nach 734 Stufen auf einer ziemlich coolen Treppe in einer Spalte des Felsens, wird man mit dem angeblich besten Aussichtspunkt der Welt belohnt! Wir waren zwar noch nicht auf allen Aussichtspunkten dieser Welt – aber dieser zählt mit Sicherheit zu den Besten! Man kann 360° die wunderbare Seenlandschaft betrachten und tolle Wetterphänomene sehen. Auf der einen Seite schien bei uns die Sonne, auf der anderen Seite regnete es bereits – das Ergebnis: Ein Regenbogen! Ich glaube der erste, den ich je komplett von rechts bis links gesehen habe. Cool war auch eine Spinne mit silbernem Panzer! Wir dachten erst die wäre aus Plastik und ein Scherz um Leute zu erschrecken - dem war nicht so... alles Weitere siehe unten :)












Guatape "Downtown"





The Rock











Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen